11.12.2005
Brief an
Miriam |
 |
Gestern war unsere Weihnachtsfeier, an der Du immer
teilgenommen hast. Ich saß inmitten von vielen Menschen und dachte
an Dich. Daran, wieviel schöner diese Feier mit Dir gewesen wäre.
Wie Du mich noch bei unserem letzten Treffen angestrahlt hast,
glücklich, fröhlich - trotz Deiner Zahnschmerzen, die Du an dem Tag
leider hattest. So warst Du immer - voller Sonne & positiver
Energie, es kam soviel Wärme von Dir, das fehlt mir so sehr jetzt.
Mit Dir ist die Sonne weggegangen und es ist düster und
kalt.
Am 02.12.2005, dieser unselige Tag war erst 1 oder 2
Stunden alt, musstest Du gehen. Für immer. So schrecklich, so
tragisch, so sinnlos wurdest Du plötzlich mitten aus Deinem
noch so jungen Leben gerissen - WARUM ???
Wir haben uns oft
geschrieben und ab und an telefoniert, insbesondere in den
letzten Wochen, seit Ally bei Dir war - und noch vor kurzem haben
wir fast vier Stunden miteinander telefoniert, es kommt
mir vor wie gestern. Ich hatte mich so gefreut, dass ich Dich bald
sehen würde - eben auf unserer Weihnachtsfeier. Die Feier war
schön, sicher. Aber sie war unvollkommen, ohne Dich.
Liebe Miriam, ich
vermisse Dich so sehr. Dein fröhliches Lachen, Dein
Temperament, Dein offenes Ohr für meine Probleme und Deine immer gut
durchdachte Meinung zu allen Dingen, Deine symphatische Art, die
Jeden beeindruckte, sobald er Dich kennenlernte. Deine positive
Haltung, egal wie es Dir ging - Dein stetiges Verständnis für den
Anderen, Deine Toleranz und auch Deine symphatische
Ungeduld.
Wir haben uns im
Frühjahr 2003 kennengelernt, Du riefst mich an und interessiertest
Dich für eine Patenschaft, wolltest uns und den Katzen gerne helfen.
Sehr schnell knüpften wir Freundschaftsbande und hatten regelmässig
Kontakt. Dann wurdest Du auch Mitglied, hast überall geholfen,
soweit Du das konntest. Im Oktober 2003 hast Du dann Merlin von
mir bekommen - zur Gesellschaft für Deinen süssen Casimir, damit er
nicht alleine ist und der jetzt nur wenige Wochen vor Dir für immer
ging. Der Tod von Casimir war ein entsetzlicher Schock für
Dich, Du warst so untröstlich, wir haben lange
gemeinsam getrauert. Dann, Mitte Oktober 2005, hast Du Dich
entschlossen, Ally zu Dir zu nehmen, da ja nun Merlin alleine war.
Keiner konnte ahnen, dass Eure gemeinsame
Zeit nur so kurz andauern sollte - jetzt trauern
Merlin & Ally um Dich - gemeinsam mit Allen, die das Glück
hatten, Dich kennenlernen zu dürfen.
Leider kann ich jetzt
nicht viel tun. Deine Eltern, Deine Freunde - ich kann sie nicht
trösten. Ich kenne sie kaum und es kann sie jetzt
Niemand trösten. Das Einzige, was ich noch tun konnte, habe ich
getan - Deine beiden vierbeinigen Lieblinge - ich werde mich um sie
kümmern. Das weisst Du auch, so hoffe ich zumindest, auch wenn Du
jetzt nicht hier bist.
Nun ist wenigstens Dein Casimir wieder
bei Dir, das ist mein einziger winziger Trost, wenn ich an Dich
denke. Und ich versuche, mir vorzustellen, dass Du irgendwo sitzt,
mit Deinem so schönen Lächeln und Casimir an Dich drückst.
Dieses Bild möchte ich gerne in meinem Herzen behalten - es
muss ein schönes Bild sein, denn Du warst, nein - Du bist ein
schöner, ein ganz besonderer Mensch. Ein Mensch, wie man ihn nur
selten trifft - der etwas ausstrahlt, was ganz vielen Menschen
fehlt.
Auf der Trauerfeier
werde ich versuchen, Deinen so sinnlosen Tod mit dem Kopf zu
erfassen, was mir bis jetzt nicht gelungen ist. Ich hoffe immer,
dass dies alles nicht wahr ist - ein böser Traum. Ich hoffe,
aufzuwachen und Du bist wieder da. Ich werde Dich nie
vergessen.
Nur wer vergessen wird, ist wirklich tot. Du wirst
niemals tot sein.
Deine Freundin
Gaby
Zurück |